

Raum-Klang-Installation im Bunker Wilhelmshaven
Zusammen mit dem Physiker Andreas Plaß realisierte ich 1995 im Rahmen des Kunst-Projekts Kunst in Halle und Bunker – 50 Jahre nach Kriegende eine mehrere Räume bespielende Installation im Rundbunker der Hafenstadt, in der Nähe der dortigen „Kriegsmarinewerft“ in Wilhelmshaven. Sie war die bedeutendste Werft in der Zeit des Deutschen Reiches, bis 1945. Der vorgefundene Zustand des Gebäudes war bis dahin nahezu unverändert. Ich bat Anwohner, in einem der drei übereinander liegenden runden Räume von ihnen gesammelte und lange aufbewahrte persönliche Fund- und Erinnerungsstücke aus dem Kriegs- und Bombenalltag zu deponieren. Andreas Plaß reali- sierte dazu eine Klang-Collage aus live eingespielten Straßen- und Spielplatzgeräuschen und einem gesampelten aggressiv-synthetischen Dröhnen, das an Flugzeugmotoren erinnerte. Im Bunker wechselte rhythmisch die schwache Notbeleuchtung mit völliger Dunkelheit, in der die historischen Wandmarkierungen aus phosphoreszierender Farbe sichtbar wurden, die den vom Fliegeralarm verstörten Menschen damals Orientierung im verdunkelten Raum geben sollten.
Site-specific installation with sound in the Wilhelmshaven Bunker
In conjunction with the project Kunst in Halle und Bunker – 50 Jahre nach Kriegsende, and in collaboration with the sound artist Andreas Plass (Bremen), I generated a multi-room installation. The location was a circular bunker near the “Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven”, one the most famous shipyards up 1945. In 1995 the bunker’s original conditions were left unaltered. In one of three semi-circular rooms, we installed a number of certain found objects and memorabilia provided by witnesses of that time. In addition, Andreas Plass imported to the space a live sound-collage of street and playground noise, overlaying an aggressive synthetic drone reminiscent of the sound of airplanes. Shadowy emergency illumination, rhythmically alternating with darkness, revealed phosphorescent markings on the bunker walls. In the last years of World War II, these markings served to guide frightened people through the dark space.
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